Der Amerikaner Flemming entdeckte 1928 durch einen Zufall, dass gewöhnlicher Brotschimmel (Penicillium notatum) das Wachstum von Bakterien hemmt. Damit war das erste Antibiotikum, das Penicillin, entdeckt und Flemming bekam 1945 den Nobelpreis. (Übrigens: Schon im alten Ägypten galt verschimmeltes Brot als Heilmittel, dies ist aber absolut nicht zur Nachahmung empfohlen. Es gibt schließlich auch sehr giftige Schimmelpilze!)

Im Laufe der Zeit wurden noch weitere Antibiotika entdeckt und ihr Erfolg war gigantisch. Vorher tödlich verlaufende Krankheiten wie Tuberkulose, Diphtherie, Typhus, Cholera, Hirnhaut- oder Lungenentzündung waren nun heilbar. Amputationen nahmen drastisch ab, weil infizierte Verletzungen durch Antibiotika ausheilten.

Warum sind naturheilkundliche Ärzte gegen den Einsatz von Antibiotika?
Ein seriöser Arzt oder Heilpraktiker wird niemals vollkommen gegen den Einsatz von Antibiotika sein, immer jedoch gegen den übertriebenen und allzu sorglosen Einsatz von Antibiotika, denn Antibiotika können auch Schaden anrichten.

Antibiotika

Wie kann diese Wunderwaffe gegen Bakterien (und zwar nur gegen Bakterien, nie gegen virale Erkrankungen wie z.B. Grippe) schädlich sein?

Dafür gibt es viele Gründe. Nicht alle Bakterien sind schädlich, viele sind wichtige Helfer in unserem Organismus, z.B. im Darm, wo sie uns bei der Verdauung von Nahrung helfen und sogar Vitamine produzieren können. Da Antibiotika „blind“ sind, also gute und gefährliche Bakterien nicht unterscheiden können, werden auch hilfreiche Bakterien des Darms abgetötet. Durchfälle während einer Antibiotikaeinnahme kommen nicht selten vor. Langfristige Folge ist eine mögliche Fehlbesiedlung des Darms mit schädlichen Bakterien und Pilzen. Daher sollte man eine Antibiotikatherapie mit darmschützenden Mitteln begleiten und anschließend u.U. eine Darmsanierung unmittelbar vornehmen. Es gibt sogar eine sehr gefährliche bakterielle Fehlbesiedlung des Darmes, eine Clostridien-Infektion.

Resistenz bedeutet, dass Antibiotika unwirksam in der Therapie gegen Bakterien geworden sind. Diese Resistenzen nehmen durch den sorglosen Einsatz weltweit dramatisch zu.

Die Folgen: Sollten Sie an einer MRSA-Infektion (Multi-Resistente Staph. aureus Bakterien) leiden, werden sie in einigen Krankenhäusern nur noch bei Notfällen behandelt. In Alten- und Pflegeheimen in Deutschland werden sie als betroffener Patient ebenfalls von allen anderen Bewohnern isoliert, eine Ausbreitung des Keims ist meldepflichtig. Inzwischen breitet sich auch die Tuberkulose in Russland und Amerika wieder aus, Antibiotika wirken nicht mehr. Wie gesagt, dies sind selbstgemachte Probleme durch einen falschen Antibiotikaeinsatz.

Nebenwirkungen der Antibiotika können schwerste Allergien, Leber- und Nierenschäden, Sonnenunverträglichkeit (gehen Sie bitte nie unter einer Antibiotikatherapie für längere Zeit ins direkte Sonnenlicht!), Durchfälle, Zahnschäden u.a.m. sein.

Gibt es Alternativen zu Antibiotika?
Ja und Nein! Bei schweren bakteriellen Infektionen sicherlich nicht. Es gibt jedoch einige Beispiele der Naturmedizin, die erstaunliche Ergebnisse zeigen, denn warum sollten über Jahrmillionen nur Pilze eine Strategie gegen Bakterien entwickelt haben?

Hier einige Beispiele aus den Naturheilverfahren:

Ein Wirkstoff aus Brokkoli (Sulforaphan) tötet die Erreger ab, die für Magengeschwüre verantwortlich sind. Gleiches gilt für die Süßholzwurzel, aus der Lakritz gewonnen wird. Bei Lakritz müssen jedoch die Menschen aufpassen, die einen hohen Blutdruck haben, es wirkt blutdrucksteigernd.
Teebaumöl ist ebenfalls ein natürliches Antibiotikum, welches zudem auch bei Fuß- und Nagelpilzinfektionen nützlich sein kann (Fußbad mit 10 Tropfen Teebaumöl auf 3-4 Liter Wasser).
Grapefruitkernextrakt wirkt gegen 800 verschiedene Bakterien und überdies noch gegen zahlreiche Pilze. Es ist ein wirksames und nebenwirkungsarmes Mittel bei Darmpilzen (Candida).
Johanniskraut tötet ebenfalls Bakterien ab. Mundspülungen mit Tee aber auch feuchte Umschläge bei Hautinfektionen sind sinnvoll. Es wirkt sogar gegen die erwähnten und gefürchteten MRSA-Infektionen.
Kapuzinerkresse und Bärentraubenblätter sind sehr wirksam bei Harnwegsinfekten. Die Inhaltsstoffe der Bärentraubenblätter töten ebenfalls den Darmpilz Candida.
Ein Wirkstoff aus Knoblauch, das Allicin, wirkt noch in einer Verdünnung von 1: 250.000 antibakteriell. In den Weltkriegen wurde der Saft teilweise zur Wundbehandlung verwendet.
Brunnenkresse entfaltet über Stunden antibakterielle Eigenschaften über die ganze Strecke der Harnwege. Für einen solchen Effekt genügt es schon, 20 g Brunnenkresse zu verzehren.
Zwiebeln und Knoblauch wirken ebenfalls gegen Bakterien. In der Volksmedizin ist die Auflage von Zwiebelsäckchen bei Mittelohrentzündung lange bekannt.
Thymian ist unter den Naturantibiotika ein Geheimtipp.

Der Mensch produziert übrigens auch selbst antibiotisch wirksame Stoffe, diese kommen z.B. im Schweiß und in der Tränenflüssigkeit vor.